Dokumentarfilm - IN Entwicklung

Paul Simon, einer der prägenden Singer/Songwriter, sitzt 1974 in einer US-Talkshow und erzählt von seinen Idolen. Moondog gehöre definitiv dazu, doch leider ist der seit einiger Zeit verschwunden. Vermutlich sei er tot. Aber wer ist Moondog, fragen sich die Zuschauer, und warum ist er tot? Moondog war ein Bekannter vieler Musikgrößen dieser Zeit. Seine Art, vor allem aber seine Musik bescherte ihm Anhänger wie die Beatles, Bob Dylan und Janis Joplin. Jazzgrößen wie Duke Ellington, Benny Goodman und Charlie Parker wollen mit ihm arbeiten und auch klassische Komponisten wie Strawinsky oder Bernstein beziehen sich auf ihn. Doch sie alle bleiben nur Fußnoten in der kurvenreichen Künstlerbiografie. Louis Hardin (alias Moondog) war blind, oft „verkleidet“, manisch kreativ und rang doch immer wieder mit sich und seinem Weg. Dieser führte von der amerikanischen Provinz (circa 30 Jahre) über die Metropole New York (circa 30 Jahre) bis in die deutsche Provinz (circa 30 Jahre). Sein Leben ist kaum fassbar und nicht anders ist es mit seinem Werk. Spätestens heute, mehr als 20 Jahre nach seinem Tod, wird immer klarer: Moondog war ein Komponist von Weltrang und blieb dennoch weitestgehend verborgen. Der blinde Komponist wählte immer wieder den Gang ins Unbekannte und suchte im Wechsel zwischen Provinz und Metropole seinen Raum und Inspiration für sein Werk und Anerkennung. Der Film blickt rückwirkend auf sein Leben und sein Werk, schaut aber auch auf dasjenige und diejenigen, die er hinterließ. Wir erfahren, wie die einen (Wegbegleiter und Enthusiasten) versuchen, sein Lebenswerk zu würdigen und sichtbar zu machen und zugleich, wie andere seine Musik neu kennen lernen. Wir erzählen Moondogs Geschichte, der alles bürgerliche Leben hinter sich ließ, um sich zu finden und zu verwirklichen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welchen steinigen Weg einer für sein Lebenswerk zu gehen bereit ist und was der Preis dafür ist. Übrigens: Moondog war nicht tot, Moondog war in Oer-Erkenschwick.